Willkommen auf Lithops.de

11. Oktober 2009 Verkauf von Mesembs am Stand der DKG-Ortsgruppe Dresden
auf der Aquaristik-Austellung im Dresdner Felsenkeller

3.-4. Oktober 2009 Internationales Mesemb-Treffen in der Gärtnerei von Conos-Paradise

Die ersten Lithops wurden 1811 von dem englischen Botaniker William J. Burchell entdeckt. Haworth beschrieb diese Pflanzen 1821 als Mesembryanthemum turbiniforme. 1922 stellte N. E. Brown dann die Gattung Lithops auf. Bis heute wurde eine Vielzahl weiterer Arten entdeckt. Der jüngste Fund ist Lithops amicorum. Diese Pflanze wurde 2006 von Cole beschrieben. Prof. Desmond Cole ist der bedeutendste Mann in Sachen Lithops; seine Aufteilung der Gattung in Arten und Formenkreise stellt heute den Standard dar, eine Bezeichnung der Pflanzen mit Cole-Nummern ist allgemein üblich. So ist z. B. C188 als Lithops werneri mit dem Fundort 25km NNE Usakos, Namibia definiert. Eine Liste dieser Nummern ist unter www.mesembs.com/lithops zu finden.

Was sind Lithops?

Lithops, auch "lebende Steine" genannt, gehören zur Familie der Aizoaceen (Mittagsblumengewächse). Die Pflanzen bestehen aus zwei miteinander verbundenen Blättern (Loben). Die annähernd runde Form der Pflanze stellt das beste Verhältnis aus Blattvolumen und Blattoberfläche dar, die Verdunstung wird minimiert. Durch die Stirnflächen der Blätter kann Licht durch transparente Fenster in die Pflanze eindringen, die Photosynthese erfolgt dabei an den Innenseiten der Blätter!  Die Pflanzen bilden jährlich ein Paar neue Blätter aus. Dies geschieht im Frühjahr und erfordert kaum Wassergaben, das alte Blattpaar liefert die Feuchtigkeit und vertrocknet. Ist die Pflanze groß genug, entstehen 2 Pflanzen. Eine Besonderheit (die jedoch nicht selten ist) sind 3-lobige Pflanzen.

Lithops blühen im Herbst in den Farben gelb oder weiß, einige Cultivare auch rötlich. Die Blüten erscheinen im Spalt zwischen den Blättern und öffnen sich nachmittags für ein paar Stunden.

olivacea

Lithops werden über Samen vermehrt, ein Teilen von Gruppen ist dem Anfänger nicht zu empfehlen. Die Samen befinden sich in den für Mesembs charakteristischen Kapseln. Die Anzahl der Samen pro Kapsel liegt zwischen 20 bis über 500, sie sind teilweise staubfein. Interessant ist der "Öffnungsmechanismus": Es genügen einige Tropfen Wasser und die Kapsel öffnet sich. Der Regen spült ein paar Samen aus und sie haben ideale Bedingungen zum Keimen. Bei Trockenheit schließt sich die Kapsel wieder. Die Samen behalten über Jahre hinweg ihre Keimfähigkeit, deshalb sollte man sie auch stets in den Kapseln bis zur Aussaat aufbewahren.

Kapsel geschlossenKapsel geöffnet

Nicht alles, was im Handel den Namen "Lithops" oder "lebender Stein" trägt, sind auch Lithops. Es kann sich auch um Pflanzen der Gattungen Argyroderma, Conophytum, Dinteranthus, Titanopsis, Pleiospilos (alles Mesembs) oder auch Haworthia handeln, wie die folgenden Bilder zeigen:

ArgyrodermaConophytumDinteranthusTitanopsisPleiospilosHaworthia

Einen Überblick über die verschiedenen Formen erhält man in der Galerie.

Wo wachsen Lithops?

Lithops stammen aus dem südlichen Afrika, die Verbreitung reicht von Südafrika bis Namibia und Botswana.

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Bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Lithops optica) kommen sie aus Gebieten mit sommerlichen Niederschlägen. Lithops sind Langtagspflanzen, d.h. sie haben ihre Wachstumszeit von Frühjahr bis Herbst mit einer kurzen Ruhezeit in den heißen Sommermonaten. Die Blüten erscheinen vom Spätsommer bis in den Winter hinein.

Pflege

Am besten bekommt den Pflanzen ein mineralisches Substrat. Sehr gut geeignet ist ein Lava-Bims-Gemisch. Die Aussaat erfolgt im Herbst oder auch im Frühjahr. Wichtig ist die Temperatur, sie sollte auf jeden Fall unter 20° C liegen! Das erste Blattpaar ist bei allen Arten gleich, die typische Zeichnung ist erst beim zweiten Blattpaar nach ca. 6 Monaten zu erkennen (linkes Bild).

Lithops brauchen viel Licht und frische Luft. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit kann die Pflanze auch seitlich aufreißen (mittleres Bild). Sehr gut ist der Blütenstiel und ein bereits entstehende neues Blattpaar zu erkennen.
Ein Wärmestau im Südfenster ist für die Pflanzen oft das Ende. Ein leichter Sonnenbrand führt zur Verfärbung der oberen Blattflächen (rechtes Bild).

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Am besten pflanzt man viele Pflanzen in eine Schale, die Wasserhaltung und Temperatur des Substrates ist dabei stabiler als in kleinen Töpfen. Lithops bilden zum Teil beträchtliche Pfahlwurzeln, das Pflanzgefäß sollte ausreichend tief sein und Wasserabzugslöcher besitzen.
Lithops stammen aus ariden Gebieten, der jährliche Niederschlag am Standort ist sehr gering. Bedingt durch die hohe Differenz aus Tages- und Nachttemperatur erhalten die Pflanzen ausreichend Feuchtigkeit durch den Tau. Während der Wachstumszeit wird in regelmäßigen Abständen gegossen, das Substrat sollte zwischendurch immer abtrocknen. Ein kräftiges Gießen ist dem Anstauen vorzuziehen, da ansonsten das Substrat im Laufe der Zeit mit Salzen angereichert wird.
In der Ruhezeit im Winter brauchen die Pflanzen kein Wasser. Zu empfehlen ist eine Temperatur von 7-15C. Bei höheren Temperaturen ist ein Anfeuchten des Substrates empfehlenswert, um das Wurzelsystem am Leben zu erhalten. Dies gilt auch für die heißen Sommermonate. Normal gegossen wird erst, wenn das alte Blattpaar abgetrocknet ist (linkes Bild). Wird zu zeitig gegossen, wächst das neue Blattpaar zu schnell heran, das alte Blattpaar reißt dann auf (Bild Mitte). Im Extremfall tritt der Körper seitlich aus dem alten Blattpaar aus. Durch die Verletzung der Pflanze ist die Gefahr von Fäulnis sehr groß (rechtes Bild).

Der Vegetationspunkt der Pflanzen liegt kurz über der Wurzel, deshalb ist eine Verletzung der oberen Teile bei trockener Luft unproblematisch. In der Natur werden die Köpfe teilweise auch von Tieren verletzt bzw. gefressen, im folgendem Jahr hat sich die Pflanze wieder regeneriert.
Als Schädlinge kommen in der Kultur Woll- und Wurzelläuse sowie Trauermücken in Frage. Ein Befall durch Spinnmilben (Rote Spinne) bekämpft man durch Überbrausen mit Wasser. Spinnmilben sind winzige Tiere, nicht zu verwechseln mit den 1-2 mm großen roten Spinnen, die manchmal über die Pflanzen laufen! Woll- bzw. Wurzelläuse sind am Gespinst leicht zu erkennen. Wollläuse lassen sich leicht mechanisch entfernen, vertrocknete Blatthüllen sind vorsichtig zu entfernen, da sie gern als Unterschlupf dienen. Bei Wurzelläusen wäscht man die Wurzeln und topft in ein frisches Substrat um. Fraßstellen an den Blättern vernarben bei trockener Luft schnell und sind durch den jährlichen Blattwechsel kein Problem. Trauermücken (Bradysia paupera) treten nur bei einem zu organischem Substrat auf, die winzigen durchsichtigen Larven sind schwer an den Wurzeln zu finden. Da hilft nur ein sorgfältiges Abwaschen der Wurzeln und ein mineralisches Substrat. Gelbe Leimtafeln helfen die Generationskette zu durchbrechen. Fehlen eines Tages Blütenblätter oder ganze Pflanzenteile, hat sich irgendwo eine Schnecke versteckt. Bei einer größeren Sammlung sind die Tiere dabei schlecht zu finden (ich habe dieses Jahr 3 Wochen  gesucht und dann durch Zufall eine 8 cm (!) lange Nacktschnecke gefunden). An chemischen Mitteln zur Bekämpfung von Schädlingen kommen z. B. Rogor oder Confidor in Frage, die Anwendung bei der Pflege im Zimmer ist dabei nicht ohne Risiko!

Literaturhinweise

Folgende Bücher kann ich zum Thema Lithops empfehlen:

Jetzt im Buchhandel:

Lithops, auch als „Lebende Steine“ oder „Blühende Steine“ bezeichnet, sind kleine, fast kugelförmige sukkulente (wasserspeichernde) Pflanzen. Diese bestehen aus nur einem Blattpaar, das in Form und Farbe hervorragend der natürlichen Umgebung angepasst ist. Mesembs oder auch Mesems ist die Abkürzung für die Pflanzenfamilie Mesembryanthemaceae. Der deutsche Name „Mittagsblumengewächse“ bezieht sich auf das Öffnen der Blüten zur Mittagszeit. Dies trifft für viele Gattungen zu, es gibt aber auch welche, die sich erst abends oder gar nur nachts öffnen! Das vorliegende Büchlein soll nun dem Anfänger und Liebhaber einen Überblick über diese interessanten Pflanzen verschaffen. Nach einem allgemeinen Teil werden die einzelnen Gattungen mit ihrem natürlichemVerbreitungsgebiet und den jeweiligen Arten aufgeführt.

Achim Hecktheuer: Mesembs - mehr als nur Lithops

Links zum Thema Mesembs

Im Internet sind u.a. folgende deutschsprachige Seiten zum Thema zu finden

Viele Bilder von Lithops und anderen Mesembs sowie einige Informationen über Südafrika:
Achim Hecktheuer's Mesemb-Site

Kontakt

Bei Fragen und Hinweisen stehe ich unter info@lithops.de zur Verfügung.
Ich verkaufe keine Samen aber ein paar Sämlinge sind immer vorrätig, hier ist die Liste.
Ich besitze keine Gärtnerei, und betreibe meine Sammlung nicht als Gewerbe. Bitte verwechslen Sie mich nicht mit lithops.info und der Gärtnerei von Uwe Beyer, www.conos-paradise.com.

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